72335 – Schömberg

Schömberg ist eine Landstadt im Zollernalbkreis in Badem-Württemberg und gilt als Zentrum des Gemeindeverwaltungsverbandes und Naherholungsgebietes des Oberes Schlichemtal, mit 667 Meter Normalhöhenpunkt. 2022 lag die Bewohner Zahl bei ca. 4800 Personen die dort Angemeldet und in den verschiedenen Wohngebieten wohnen. Die Einheimischen nennen ihre Stadt Schömmberg wo hier das ö kurz gesprochen wird, die meisten Umliegenden Dörfer und Gemeinden bezeichnen es einfach nur als Städtle…

Die Stadt selbst besteht aus 2 Stadtteilen und zwar Schömberg und Schörzingen. 

Schömberg selber liegt an der B27 und ist zwischen Rottweil und Balingen, weiters gesehen zwischen südlich gehalten Stuttgart und dem nördlichen Bodensee. Das Städle liegt an der Trauf mit den höchsten Bergen der Schwäbischen Alb,  östlich der Plettenberg und südwestlich der Oberhohenberg, sowie dem höchsten Berg der Schwäbischen Alb dem Lemberg.

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählen der Stausee und das Miniaturdorf…

Der Schömberger Stausee und einige kleinere Lokale und Cafés.

Die Geschichte von Schömberg im Zollernalbkreis

Die Stadt Schömberg im heutigen Zollernalbkreis blickt auf eine über 750-jährige Geschichte zurück, die von politischen Machtwechseln, Zerstörungen durch Kriege und Brände, aber auch von großem Zusammenhalt und Wiederaufbau geprägt ist. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte bereits Mitte des 13. Jahrhunderts, und seither hat Schömberg viele historische Höhen und Tiefen erlebt.


Die erste Erwähnung im Jahr 1255

Schömberg tauchte im Jahr 1255 erstmals in einer Urkunde auf. Darin verlieh Graf Friedrich von Zollern seinem Freund Konrad von Tierberg „auf dem Felde bei Schömberg“ (lateinisch Campo oput Shonberc) die Kirche in Balingen. Dieser Nachweis gilt als der Beginn der belegten Stadtgeschichte.

Schon zwölf Jahre später, 1267, kam es zu einem entscheidenden politischen Wechsel: Durch einen Streit zwischen den Grafen von Zollern und den Grafen von Hohenberg fiel Schömberg an die Hohenberger. Damit wurde die Stadt Teil von Vorderösterreich, einem Herrschaftsgebiet, das jahrhundertelang unter der Verwaltung der Habsburger stand.


Vom Spätmittelalter bis zur Reichsstadt Rottweil

Zwischen 1410 und 1454 gehörte Schömberg zur Reichsstadt Rottweil, was für die Bürger gewisse Freiheiten, aber auch Verpflichtungen bedeutete. Diese Zugehörigkeit war nur eine kurze Episode, doch sie markiert eine Phase enger Bindung an die bedeutende Reichsstadt am Neckar.

Das 15. Jahrhundert brachte auch tragische Ereignisse: 1482 und 1483 wurde Schömberg von schweren Stadtbränden heimgesucht. Diese Katastrophen vernichteten große Teile der Bebauung und stellten die Einwohner vor enorme Herausforderungen.


Hexenprozesse in Schömberg

Wie viele Orte in Süddeutschland blieb auch Schömberg nicht von den Hexenprozessen der frühen Neuzeit verschont. Zwei besonders tragische Schicksale sind überliefert:

  • 1554 wurde Margaretha Weißbrot von Schemberg in Rottweil hingerichtet.
  • 1607 traf es Anna Klarer von Schömberg, die ebenfalls als „Hexe“ verbrannt wurde.

Diese Ereignisse zeugen von den dunklen Seiten der europäischen Geschichte. Erst im Jahr 2015 fasste der Stadtrat von Rottweil einen offiziellen Beschluss zur sozialethisch-moralischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse – ein spätes, aber wichtiges Zeichen der Anerkennung.


Schömberg im Dreißigjährigen Krieg

Im 17. Jahrhundert wurde Schömberg durch den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) schwer getroffen. Sowohl schwedische Truppen als auch die kaiserliche Armee griffen die Stadt wiederholt an. Viele Häuser wurden zerstört, die Bevölkerung litt unter Plünderungen, Hunger und Krankheiten.

Als ob das nicht genug gewesen wäre, wurde die Stadt im 17. Jahrhundert erneut von einem großen Brand heimgesucht. Doch der Zusammenhalt der Bevölkerung machte sich bemerkbar: In einer beispiellosen Gemeinschaftsleistung wurde Schömberg bis zum Jahr 1753 vollständig wiederaufgebaut. Dieses Engagement prägt das Selbstverständnis der Stadt bis heute.


Vom Kaisertum Österreich zu Württemberg

Ein weiterer Einschnitt in der Geschichte erfolgte im Jahr 1805: Mit dem Ende der Grafschaft Hohenberg kam auch Schömberg unter die Herrschaft des Kurfürstentums Württemberg. Nur ein Jahr später, 1806, wurde Württemberg zum Königreich erhoben. Damit war Schömberg endgültig Teil eines sich modernisierenden deutschen Territorialstaates.


Technische Entwicklungen und Fortschritt

Die Industrialisierung brachte auch nach Schömberg Veränderungen:

  • 1896/97: Bau der ersten Hauswasserleitung.
  • 1910: Rund 80 Haushalte wurden erstmals an das Stromnetz angeschlossen.
  • 1928: Eröffnung der Bahnstrecke Rottweil–Schömberg, die den Ort verkehrstechnisch besser mit der Region verband.
  • 1938: Beginn des Baus der Schlichemtalsperre zur Versorgung des Zementwerks in Dotternhausen.

Diese Entwicklungen verbesserten die Lebensbedingungen erheblich und trugen zur Modernisierung der Infrastruktur bei.


Schömberg in den Weltkriegen

Der Erste Weltkrieg (1914–1918)

In den Ersten Weltkrieg zog auch die Bevölkerung Schömbergs: 257 Männer wurden an die Front geschickt. Von ihnen kehrten 39 Soldaten nicht zurück. Sie stehen stellvertretend für die vielen Opfer, die auch in kleineren Gemeinden gebracht werden mussten.

Der Zweite Weltkrieg (1939–1945)

Noch härter traf der Zweite Weltkrieg die Stadt und ihre Umgebung. Schömberg war Standort mehrerer KZ-Außenlager:

  • KZ Schömberg
  • KZ Dautmergen
  • KZ Schörzingen

Die Häftlinge mussten unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten, insbesondere beim Versuch, aus Ölschiefer Treibstoff zu gewinnen. Viele überlebten die Zwangsarbeit nicht.

Heute erinnert der KZ-Friedhof Schömberg mit seiner Gedenkstätte an die Opfer dieser Verbrechen. Damit ist die Stadt auch ein wichtiger Ort der Erinnerungskultur im Zollernalbkreis.


Nachkriegszeit und Eingemeindung in den Zollernalbkreis

Nach Kriegsende fiel Schömberg in die Französische Besatzungszone. Ab 1947 gehörte die Stadt zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern.

Mit der Gründung des Bundeslandes Baden-Württemberg im Jahr 1952 war Schömberg Teil des Regierungsbezirks Südwürttemberg-Hohenzollern. Schließlich wurde die Stadt im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 in den neu geschaffenen Zollernalbkreis eingegliedert.

Hier sind einige hilfreiche Links zu Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Aktivitäten in 72335 Schömberg (Zollernalbkreis):

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