
Dautmergen ist eine kleine, idyllische Gemeinde im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg, Deutschland. Geprägt von ländlicher Ruhe und natürlicher Schönheit, bietet der Ort seinen rund 452 Einwohnern eine beschauliche Heimat. Die Gemeinde liegt auf einer Höhe von 608 Metern über NHN und erstreckt sich über eine Fläche von 4,54 Quadratkilometern.
Trotz ihrer geringen Größe bewahrt Dautmergen ihre eigene Identität und historische Bedeutung. Der Ort gehört zum Regierungsbezirk Tübingen und besitzt eine lange Geschichte, die in der Region fest verwurzelt ist. Die Dorfstruktur ist geprägt von traditioneller Architektur und einer starken Gemeinschaft.
Die Verwaltung der Gemeinde befindet sich am Kirchweg 17, und Bürgermeister Hans Joachim Lippus leitet die kommunalen Angelegenheiten mit Engagement. Die offizielle Website www.gemeinde-dautmergen.de bietet weitere Informationen über die Gemeinde und ihre Angebote.
Dautmergen mag klein sein, doch gerade das macht seinen Charme aus: eine enge Gemeinschaft, landschaftliche Schönheit und die Möglichkeit, in einer ruhigen Umgebung zu leben. Vielleicht suchst du ja einen entspannten Rückzugsort oder möchtest einfach mehr über die einzigartigen kleinen Gemeinden in Deutschland erfahren.
Dautmergen: Geschichte, Natur und Gemeinschaft in einem einzigartigen Ort
Dautmergen, eine beschauliche Gemeinde im Zollernalbkreis Baden-Württemberg, vereint eine beeindruckende Historie mit naturnahem Leben und einer aktiven Gemeinschaft. Wer sich mit der Geschichte Süddeutschlands und dem Leben in der Region auseinandersetzen möchte, findet hier zahlreiche spannende Aspekte – von römischen Straßen bis hin zu den dunklen Kapiteln des 20. Jahrhunderts. Zugleich bietet Dautmergen moderne Lebensqualität, eine idyllische Landschaft und engagierte Bürgerinnen und Bürger.
Geographische Lage und Naturraum
Dautmergen liegt im westlichen Vorland der Schwäbischen Alb, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft des Kleinen Heubergs. Durch die Gemeinde fließt die Schlichem, ein kleiner Fluss, der nicht nur die Landschaft prägt, sondern auch für Wanderer und Naturliebhaber von Bedeutung ist. Oberhalb des Ortes erstreckt sich die Schömberger Schlichemtalsperre, die als wichtiges Wasserrückhaltegebiet fungiert und den Wasserhaushalt der Region reguliert.
Ein Teilgebiet des FFH-Gebiets „Kleiner Heuberg und Albvorland bei Balingen“ erstreckt sich östlich der Ortschaft und schützt wertvolle Ökosysteme. Besonders bedeutsam sind die großflächigen Bestände des Lebensraumtyps „Magere Flachlandmähwiese“, die eine hohe Biodiversität aufweisen und zahlreichen Insekten und Pflanzen einen Lebensraum bieten.
Historische Geographie – Von Römern, Alamannen und Mittelalter
Die frühesten Spuren menschlicher Aktivität in Dautmergen reichen bis in die Römerzeit zurück. Eine wichtige Römerstraße verband Arae Flaviae (Rottweil) und Summelocenna (Rottenburg a. N.) und überquerte die Schlichem bei Dautmergen. Dies deutet darauf hin, dass bereits zur römischen Zeit eine Siedlung bestand.
Mit dem Niedergang des Römischen Reichs begann die Völkerwanderung, und die Alamannen ließen sich in Süddeutschland nieder. Dautmergen verdankt seinen Namen dem Stammvater einer alemannischen Sippe, was für eine frühe Besiedlung spricht. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1275 unter dem Namen „Tutmaringen“.
Im Mittelalter wechselte die Herrschaft häufig. 1300 verkauften die Herren von Lupfen das Dorfgericht an die Herren von Zimmern, die der Oberhoheit der Grafschaft Hohenberg unterstanden. 1381 kam Dautmergen mit der Grafschaft Hohenberg an die Habsburger und gehörte bis ins 19. Jahrhundert zum vorderösterreichischen Schwaben.
Neuzeit und die düsteren Jahre der NS-Zeit
Mit der Mediatisierung der vorderösterreichischen Territorien wurde Dautmergen 1806 Teil des Königreichs Württemberg und war zunächst dem Oberamt Rottweil unterstellt. Während der Kreisreform in der NS-Zeit (1938) wurde Dautmergen dem Landkreis Balingen zugeordnet.
Die düsterste Epoche der Geschichte erlebte Dautmergen jedoch zwischen 1944 und 1945, als hier ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof errichtet wurde. Unter dem Decknamen „Unternehmen Wüste“ mussten Zwangsarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen für die Ölproduktion schuften. Viele überlebten die grausamen Lebensumstände nicht. Nach dem Krieg wurden die Opfer auf einem Friedhof neben der heutigen Gedenkstätte Dautmergen-Schömberg beigesetzt.
Nachkriegszeit und moderne Entwicklung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Dautmergen Teil der Französischen Besatzungszone und gehörte zum neu gebildeten Land Württemberg-Hohenzollern, das 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist die Gemeinde Teil des Zollernalbkreises.
Heute zeichnet sich Dautmergen durch seine ländliche Struktur und das aktive Vereinsleben aus. Neben traditionellen Einrichtungen wie der Freiwilligen Feuerwehr gibt es zahlreiche Vereine, darunter Sportclubs, Narrenzünfte und soziale Netzwerke, die das Leben in der Gemeinde bereichern.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Dautmergen verfügt über einige bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten:
- Katholische Pfarrkirche St. Verena: Eine frühgotische Kirche, die seit Jahrhunderten das religiöse Zentrum der Gemeinde bildet.
- Historisches Pfarrhaus von 1725: Teil eines denkmalgeschützten Ensembles mit Pfarrscheune (heutiges Bürgerhaus) und Pfarrgarten.
- Spritzenhäusle: Heimat eines restaurierten Feuerlöschwagens von 1866.
- Nepomuk-Statue auf der Nepomukbrücke: Symbol des Schutzpatrons der Brücken und Gewässer.
Die katholische Kirchengemeinde St. Verena ist Teil der Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal im Dekanat Balingen. Evangelische Gläubige gehören der Evangelischen Kirchengemeinde Täbingen, Dautmergen und Zimmern unter der Burg an.
Freizeit und Tourismus
Dautmergen ist ein Paradies für Naturfreunde. Der Schlichemwanderweg, der sich von der Quelle bis zur Mündung des Flusses erstreckt, verläuft durch die Gemeinde. Wer die Landschaft erkunden möchte, kann sich auf einen 6 km langen Rundweg begeben.
Von Mai bis Oktober verkehrt an Sonn- und Feiertagen die Buslinie Schlichem-WanderBus, die Wanderer komfortabel zwischen Balingen, Tieringen und Epfendorf befördert.
Verkehrsanbindung und Infrastruktur
Dautmergen ist über die Kreisstraße 7132 und Landesstraße 435 gut erschlossen. In etwa 4 km Entfernung befindet sich die Bundesstraße 27, die eine direkte Verbindung zu größeren Städten ermöglicht.
Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) sichergestellt.
Fazit – Dautmergen entdecken
Dautmergen vereint Geschichte, Natur und moderne Lebensqualität auf einzigartige Weise. Mit seinem reichen Erbe, den Wanderwegen und der starken Gemeinschaft ist es ein bemerkenswerter Ort für Besucher und Einwohner gleichermaßen.
Vielleicht planst du eine Reise nach Dautmergen? Oder möchtest noch mehr erfahren? Lass es mich wissen! 😊