🧬 Otto Hahn – Ein Leben zwischen Wissenschaft und Verantwortung
Geboren: 8. März 1879 in Frankfurt am Main
Gestorben: 28. Juli 1968 in Göttingen
Beruf: Chemiker, Radiochemiker, Institutsleiter, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
Familie: Verheiratet mit Edith Junghans (ab 1913), ein Sohn: Hanno Hahn (Kunsthistoriker)
Lebensalter: 89 Jahre
🧒 Kindheit und Jugend
Otto Hahn wurde als jüngster von vier Söhnen eines erfolgreichen Glasermeisters geboren. Die Familie lebte in gutbürgerlichen Verhältnissen, und seine Mutter legte großen Wert auf Bildung. Obwohl Hahn in der Schule zunächst wenig Interesse an Chemie zeigte, begann er als Jugendlicher in der Waschküche des Elternhauses mit riskanten Experimenten – etwa mit Phosphor und Kaliumchlorat. Diese „Spielereien“ weckten seine Leidenschaft für die Naturwissenschaften.
🎓 Ausbildung und frühe Karriere
- 1897–1901: Studium der Chemie in Marburg und München
- 1901: Promotion in organischer Chemie
- 1902–1904: Assistent in Marburg
- 1904–1906: Forschungsaufenthalte in London (bei Sir William Ramsay), Montreal und Paris (bei Marie Curie)
- Dort entdeckte Hahn das radioaktive Element Radiothorium, was ihn international bekannt machte.
🧪 Durchbruch in Berlin
Ab 1906 arbeitete Hahn am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin, das er ab 1928 leitete. Dort begann seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Lise Meitner, einer brillanten Physikerin. Gemeinsam entdeckten sie:
- Protactinium (1917)
- Kernisomerie (1921)
- Und schließlich: Kernspaltung (1938), zusammen mit Fritz Straßmann
Diese Entdeckung war der wissenschaftliche Grundstein für die Nutzung von Atomenergie – und für die Entwicklung der Atombombe.
⚔️ Haltung zur Atombombe
Obwohl Hahn nie direkt an militärischen Projekten beteiligt war, wurde seine Entdeckung im Rahmen des Manhattan-Projekts in den USA genutzt. Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki erschütterten ihn zutiefst.
- Er setzte sich später vehement für Abrüstung und die friedliche Nutzung der Kernenergie ein.
- Unterzeichnete 1955 die Mainauer Kundgebung mit anderen Nobelpreisträgern.
- 1957 folgte die Göttinger Erklärung gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr.
Hahn sagte selbst:
„Ich fühle mich schuldig, obwohl ich nicht wusste, was aus meiner Entdeckung gemacht werden würde.“
🧘♂️ Hobbys und Persönlichkeit
Otto Hahn war ein bescheidener, nachdenklicher Mensch. Seine Hobbys waren:
- Spaziergänge in der Natur – besonders in der Schwäbischen Alb
- Klassische Musik – er liebte Beethoven und Brahms
- Lesen und philosophische Gespräche – oft mit Kollegen wie Max Planck und Albert Einstein
- Briefwechsel – seine Briefe zeigen einen tiefen moralischen Kompass
Er war kein Mann der Bühne, sondern der stillen Reflexion. Viele beschrieben ihn als „warmherzig, höflich, aber innerlich zerrissen“.
🏡 Wohnorte und Tailfingen
- Frankfurt am Main – Kindheit und Jugend
- Berlin-Dahlem – Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit
- Tailfingen (Albstadt) – Zufluchtsort während des Krieges (1944–1945)
- Dort wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut ausgelagert
- Hahn wurde 1945 von den Amerikanern verhaftet und nach England gebracht
- Göttingen – letzte Lebensjahre und Sterbeort
- Dort war er Präsident der Max-Planck-Gesellschaft
- Er lebte in einem bescheidenen Haus und pflegte einen ruhigen Lebensstil
🏆 Ehrungen und Vermächtnis
- Nobelpreis für Chemie (1944)
- Mehr als 20 Ehrendoktorwürden
- Namensgeber für Schulen, Straßen, Forschungseinrichtungen weltweit
- Das chemische Element Hahnium wurde ihm zu Ehren vorgeschlagen (heute Dubnium)
💥 Otto Hahn und die Entdeckung der Kernspaltung – Nobelpreis für Chemie 1944
🧪 Ein Wendepunkt in der Wissenschaft
Im Jahr 1944 wurde der Nobelpreis für Chemie an Otto Hahn verliehen – für die Entdeckung der Kernspaltung schwerer Atomkerne. Diese Entdeckung veränderte nicht nur die Welt der Physik, sondern auch die globale Geschichte.

🔬 Was ist Kernspaltung?
Kernspaltung bezeichnet den Prozess, bei dem ein schwerer Atomkern – etwa Uran-235 – durch den Beschuss mit Neutronen in kleinere Kerne wie Barium und Krypton zerfällt. Dabei wird eine enorme Menge Energie freigesetzt.
📷 Bildvorschlag:
Grafik zur Kernspaltung von Uran-235
→ Nutze eine schematische Darstellung mit Neutronen, Spaltprodukten und Energieabgabe
👨🔬 Otto Hahn – Der Preisträger
Otto Hahn war ein deutscher Chemiker und Pionier der Radiochemie. Gemeinsam mit Friedrich Straßmann führte er 1938 die entscheidenden Experimente durch, die zur Entdeckung der Kernspaltung führten. Für diese Leistung erhielt er 1944 den Nobelpreis – die Übergabe erfolgte jedoch erst 1945 aufgrund des Zweiten Weltkriegs.
👩🔬 Lise Meitner – Die vergessene Mitentdeckerin
Ein Name, der in diesem Zusammenhang nicht fehlen darf: Lise Meitner. Sie war maßgeblich an der theoretischen Erklärung der Kernspaltung beteiligt. Als jüdische Wissenschaftlerin musste sie 1938 aus Deutschland fliehen. Obwohl sie die physikalische Deutung lieferte, wurde sie nicht mit dem Nobelpreis ausgezeichnet – ein Umstand, der bis heute als große Ungerechtigkeit gilt.

🧠 Wissenschaftliche Bedeutung
- Die Entdeckung der Kernspaltung war der Grundstein für die Entwicklung der Kernenergie.
- Sie führte zur Gründung des Manhattan-Projekts in den USA.
- Otto Hahn setzte sich später als Pazifist gegen den Einsatz von Atomwaffen ein.
📚 Quellen & Weiterführende Links
- Nobelpreis für Chemie 1944 – offizielle Nobel-Webseite
- Biografie Otto Hahn – Deutsches Museum
- Lise Meitner – Physikerin im Exil
🧪 Otto Hahn – Leben und Werk
- 📘 Wikipedia-Artikel zu Otto Hahn
Umfassende Biografie, wissenschaftliche Leistungen, Nobelpreis und Engagement nach dem Zweiten Weltkrieg. - 📚 Bundeszentrale für politische Bildung – Wiederaufbau der Wissenschaft
Hintergrund zur Gründung der Max-Planck-Gesellschaft unter Otto Hahn nach 1945.
🏛️ Bezug zu Tailfingen und der Region
- 🏰 Schloss Brand – Atomlabor im Schloss des Admirals
Enthält den Hinweis: „Das Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie unter Nobelpreisträger Otto Hahn arbeitete im benachbarten Tailfingen.“ – ein spannender regionaler Bezug für deinen Blog. - 🔍 Bing-Suche: Otto Hahn Tailfingen
Für weitere Quellen oder lokale Erwähnungen, z. B. Schulnamen, Gedenktafeln oder historische Berichte.
🏫 Schulen und Gedenken
Falls du auf die Otto-Hahn-Schule in Tailfingen suchst: Es gibt Hinweise, dass Einrichtungen in der Region nach ihm benannt wurden, aber keine offizielle Website ist direkt auffindbar. Möglicherweise handelt es sich um eine frühere Namensgebung oder eine interne Bezeichnung.
Hier sind einige nützliche Links und Informationen zu Otto Hahn (1879–1968) – dem bedeutenden deutschen Chemiker und Pionier der Kernchemie:
🧠 Kurzbiografie
Otto Hahn (8. März 1879 in Frankfurt am Main; † 28. Juli 1968 in Göttingen) war ein deutscher Chemiker, der 1938 zusammen mit Lise Meitner und Fritz Straßmann die Kernspaltung des Urans entdeckte. Diese Entdeckung legte den Grundstein für die Nutzung der Kernenergie – sowohl für zivile als auch militärische Zwecke.
1944 erhielt Hahn den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über die Kernspaltung.
🔗 Wichtige Links
- Wikipedia (deutsch):
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Hahn - Deutsche Chemische Gesellschaft (GDCh) – Otto Hahn:
https://www.gdch.de/netzwerk-strukturen/nachrichten/detail/otto-hahn.html - Nobelpreis.org – Otto Hahn (englisch):
https://www.nobelprize.org/prizes/chemistry/1944/hahn/biographical/ - Otto-Hahn-Friedensmedaille / Gesellschaft für die Vereinten Nationen:
https://www.dgvn.de/aktivitaeten/otto-hahn-friedensmedaille - Bundesarchiv über Otto Hahn:
https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Artikel/2020/12/2020-12-08-otto-hahn.html
🧪 Kurzfakten
- Studium der Chemie in Marburg und München
- Mitarbeiter im Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin
- Entdeckung der Kernspaltung 1938
- Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (1946–1960)
- Einsatz für den Frieden und gegen die militärische Nutzung der Atomenergie