
Roßwangen ist ein malerischer Stadtteil von Balingen im Zollernalbkreis, Baden-Württemberg. Mit einer Höhe von 614 Metern liegt der Ort eingebettet in die reizvolle Landschaft der Schwäbischen Alb. Die kleine Gemeinde zählt 799 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2021) und besticht durch ihren ländlichen Charme und ihre Nähe zur Natur.
Die Geschichte Roßwangens wurde durch die Eingemeindung am 1. Juli 1971 geprägt, als der Stadtteil Teil von Weilstetten wurde, bevor er schließlich zu Balingen gehörte. Die Postleitzahl des Ortes lautet 72336, und die Vorwahl ist 07433.
Dank seiner geografischen Lage (48° 14′ N, 8° 50′ O) bietet Roßwangen eine Mischung aus ruhigem Dorfleben und der Nähe zu den Annehmlichkeiten Balingens. Die Region lädt zum Wandern, Erkunden und Genießen ein – ein idealer Ort für alle, die die Natur und die schwäbische Kultur schätzen.
Roßwangen: Von den Ursprüngen bis zur Gegenwart
Roßwangen, ein Stadtteil von Balingen, blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Die Spuren der ersten Besiedlung reichen bis ins siebte Jahrhundert, als sich nahe gelegene Orte wie Dürrwangen und Heselwangen bereits als Siedlungszentren etablierten. Der Name Roßwangen verweist auf die hügelige Landschaft („Wang“) und die frühere Nutzung als Pferdeweide.
Erste Erwähnungen und Entwicklung
Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1094, als der Adlige Alker seinen Besitz dem Kloster St. Georgen übergab. Ursprünglich eine kleine Siedlung, entwickelte sich Roßwangen bis zum Jahr 1200 zu einem beachtlichen Dorf mit eigener Pfarrstelle – ein Hinweis auf wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung. Die Bevölkerung wuchs bis 1785 auf 268 Einwohner an und erreichte in den Jahren 1820 und 1900 Höchststände von 472 bzw. 397 Bewohnern.
Politische Zugehörigkeit und Herrschaftsverhältnisse
Roßwangen gehörte anfänglich zur Scherragrafschaft, bevor es in die Hände der Grafen von Hohenberg überging. Mit dem Ende der Hohenberger Linie fiel das Gebiet 1389 an Österreich und war bis 1752 Teil Vorderösterreichs. Erst 1805 kam Roßwangen zum Königreich Württemberg, durchlief mehrere Verwaltungsreformen und wurde 1938 schließlich dem Landkreis Balingen zugeordnet.
Die Eingemeindung in die benachbarte Gemeinde Weilstetten erfolgte am 1. Juli 1971. Nach der weiteren Eingliederung Weilstettens in Balingen im Jahr 1975 blieb Roßwangen als einziger katholisch geprägter Stadtteil erhalten.
Wirtschaft und Handwerk
Im Mittelalter waren Landwirtschaft und Viehzucht die Lebensgrundlage der Dorfbewohner. Die Dreifelderwirtschaft dominierte den Ackerbau, während der Obstbau erst im 19. Jahrhundert größere Bedeutung erhielt. Erste Baumgärten sind bereits für das Jahr 1580 dokumentiert.
Ab dem 18. Jahrhundert entwickelten sich Handwerksberufe wie Bäcker, Schmied und Schuster. Ein Krämerladen ist erstmals 1820 erwähnt, und mit der Darlehenskasse entstand 1961 ein Genossenschaftsgebäude, das später einen Selbstbedienungsladen beherbergte.
Die industrielle Entwicklung begann 1923/24 mit einer Hemdenfabrik-Filiale und setzte sich mit einer Näherei in den 1950er Jahren fort. Heute sorgen kleinere Betriebe für wirtschaftliche Impulse.
Landschaft und Naturschutz
Die Umgebung von Roßwangen zeichnet sich durch ihre Naturbelassenheit aus. Große Teile der Gemarkung stehen unter Landschaftsschutz, und zwei Linden auf dem Heiligenberg gelten als Naturdenkmale. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Roßwangen seinen hohen Wohnwert erhalten hat.
Der Ort vereint historische Traditionen mit moderner Entwicklung und bleibt eine wichtige Facette der Balinger Stadtgeschichte.